22. Juni 2019 27. Jan. 2020

Die Oper als Welt

Die Suche nach einem Gesamtkunstwerk
Die Zauberflöte (La Flûte enchantée)

Datum

22. Juni 2019 27. Jan. 2020

Ort

Galerie 3

Kurator

Stéphane Ghislain Roussel

Recherchen und Ausstellungskoordination

Anne Horvath

Die Oper als Welt beleuchtet die Begegnung zwischen bildender Kunst und dem Operngenre im 20. und 21. Jahrhundert. Weit davon entfernt, lediglich von Künstlern geschaffene Szenografien zu zeigen, möchte die Ausstellung in Anlehnung an das Wagnersche Gesamtkunstwerk – oder in einem Spannungsverhältnis dazu – deutlich machen, wie bildende Kunst und Oper sich gegenseitig nährten und bisweilen auch radikal beeinflusst haben. In diesem ständigen Austausch bietet die Oper den Nährboden für Experimente und fungiert als Auslöser für neues ästhetisches und politisches Empfinden.

Die Oper wird aus mehreren Gründen zum Ausstellungsthema. Vom Mythos der „letzten Oper“ kann keine Rede mehr sein. „Sprengt die Opernhäuser in die Luft“, forderte Pierre Boulez 1967. Das vernichtende Urteil schien unwiderruflich gesprochen. Und doch ist festzustellen, dass über das ganze 20. Jahrhundert und besonders in den letzten Jahrzehnten bedeutende und bemerkenswerte Kreationen entstanden sind. Die damals kritisierte Spektakularisierung hatte auch die anderen künstlerischen Ausdrucksformen mehr als nur gestreift. Der Oper, Ort des Spektakulären, bot sich infolgedessen die Möglichkeit, diese die zeitgenössische Kunst nach Jahren des verstärkt Konzeptuellen immer weiter durchdringende Theatralität aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten.

„Es geht nicht darum, erneut eine von Hierarchien geprägte Oper zu komponieren, sondern vielmehr darum, ein freiheitserzeugendes Instrument anzufertigen.“

Pascal Dusapin, à propos de To Be Sung, Arles-Caen, Actes Sud - Théâtre de Caen, 1994, p.20.