Author : | Saburo Teshigawara et Rihoko Sato |
Bei Saburo Teshigawara hat die Bewegung immer Vorrang vor der Atmung. « Tanzen ist ein natürlicher Akt, noch natürlicher als leben », so der Choreograf. Die außergewöhnliche Geschmeidigkeit und extreme Präzision seines Tanzes scheinen direkt aus seinem Inneren zu entspringen. Der Rhythmus tritt in den Hintergrund, mathematische Zwänge werden bedeutungslos. Teshigawara begreift Chorografie als Spiegel der Natur, einer organischen Realität, in der Symmetrie nicht existiert und Gefühle unverfälscht, unerwartet, intensiv und bisweilen auch gewaltsam sind. Dieses Verhältnis zu den Elementen in Kombination mit Teshigawaras Innerlichkeit bilden den perfekten Nährboden für eine sublime Interpretation der romantischen Geschichte von Tristan und Isolde. Mag auch Wagners Musik weiterhin integraler Bestandteil des Stücks sein, so bringen der Choreograf und seine Partnerin Rihoko Sato in ihrem Tanz den Kern der Geschichte und ihre tragische Dimension auf die Bühne: den Schmerz einer unmöglichen Liebe, entflammt durch ein Begehren, das nie erfüllt werden kann und selbst im Tod nicht vergeht. So verkörpern sie diese Liebenden, um ihre Körper zu Mittlern des Unsagbaren zu machen, und treffen direkt in unsere Seele.
In Partnerschaft mit dem Arsenal / Metz en Scènes
Außerdem präsentiert Saburo Teshigawara im Februar 2018 ein neues Stück für das CCN-Ballet de Lorraine im Rahmen des Gast-Künstler-Programms (weitere Informationen folgen).